InnoSH #11 – Warum Schleswig-Holstein eine Premium-Position einnehmen kann – mit Sascha Pallenberg

Shownotes

In dieser Episode sprechen wir mit Sascha Pallenberg, der sich seit Jahren mit kritischem aber immer optimistischem Blick mit Fragen der nachhaltigen, digitalen Transformation auseinandersetzt.

Im Fokus steht das Bundesland Schleswig-Holstein und wir beleuchten die Besonderheiten, Vorbild-Potenziale und Notwendigkeiten der Optimierung. Für Sascha steht auf jeden Fall fest: "Mehr und mehr Menschen, wollen das, was Schleswig-Holstein bieten kann…"

Sascha betreibt mit https://www.metacheles.de/ einen Newsletter & Podcast rund um Tech, Netzkultur, Mobilitaet, Nachhaltigkeit & digitale Transformation


Die Folge erscheint in der Serie Inno-SH von Nordzentren e.V. Gastgeber ist Florian Kondert

Transkript anzeigen

00:00:00:00 - 00:00:26:11

Sprecher 1

Ich habe dabei Sascha Pallenberg, der seit vielen, vielen Jahren bereits in Taiwan lebt, allerdings im europäischen und auch im deutschsprachigen Raum immer wieder gut nachgefragt ist. Warum ist das so? Er ist einer der bekanntesten deutschen Blogger und wurde da auch zum Blogger des Jahres gekürt. 2017 war er dann Head of Digitale Transformation bei der Daimler AG, bis er dann im April 21 gewechselt ist zu Over the Platform.

00:00:26:15 - 00:00:49:23

Sprecher 1

Da ist er, Chief Awareness Officer und die Plattform ist Deutschlands erste Nachhaltigkeits Plattform. Spannend Sascha hier zu haben, weil er befasst sich fast wie kein anderer, würde ich behaupten. Mit dem Thema Mobilität, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Wir haben hier ein Bermudadreieck vor uns, in das wir heute eintauchen wollen. Und jetzt aber wirklich Sascha. Schön, dass du die Zeit für mich genommen hast.

00:00:50:01 - 00:00:59:20

Sprecher 2

Florian Erst mal vielen, vielen Dank, dass ich da sein darf. Nach dem Intro baust du natürlich auch entsprechend Druck und Erwartungshaltung auf. Ich hoffe, dass ich da komplett gerecht werden kann.

00:00:59:22 - 00:01:26:04

Sprecher 1

Da habe ich überhaupt gar keine Zweifel. Und das Gute bei Podcast ist Wir können immer alles rausschneiden, aber das weißt du nicht. Ich glaube aber, das wird gar nicht nötig sein. Sascha Kurzes Setting Hier in Schleswig Holstein passiert eine ganze Menge. Natürlich wie auch in anderen Bundesländern zum Thema Digitalisierung, Mobilität und auch Nachhaltigkeit. Wir haben im Vorfeld kurz gesprochen und waren uns einig Ganz so schlecht sieht Schleswig Holstein da auch gar nicht aus.

00:01:26:06 - 00:01:49:08

Sprecher 1

Aber wir wollen ja rausfinden. Bzw. Ich möchte gerne rausfinden, was deine Sicht dazu betrifft, wo es denn noch weitergehen kann. Und zwar in einem realistischen Kontext, weil Visionen haben wir alle Ideen haben wir auch ganz viele, aber das ganze ohne Probleme zu diskutieren und die Challenges, die da nun mal auch sind, sind Visionen und Ideen. Manchmal vielleicht gar nicht so super wertvoll.

00:01:49:13 - 00:02:22:01

Sprecher 1

Insofern lass uns doch mit Bestandsaufnahmen beginnen. Was findest du spannend derzeit in Deutschland? In Schleswig Holstein, wenn es um das Thema Mobilität geht? Hier in Schleswig Holstein haben wir das Thema Maritim. Wir haben das Thema Windkraft, wir haben andere Themen, die sehr spannend sind und auch die Schnittstelle zu diesen unterschiedlichen Mobilität. Wo eine ganze Menge Digitalisierung natürlich auch mit dabei ist, würde ich gerne von dir zunächst mal eingeschätzt haben, sofern es dir möglich ist.

00:02:22:03 - 00:02:45:12

Sprecher 2

Natürlich muss ich hier gleich wirklich auf die Meta Perspektive hoch rutschen. Du hast ja was ganz ganz wichtiges gesagt und da würde ich gerne den Hebel ansetzen. Das ist ja Visionäre haben wir viele. Jetzt will ich nicht unbedingt den zu oft zitierten Spruch des Altbundeskanzler Helmut Schmidt herausziehen, der mal irgendwann gesagt hat Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen.

00:02:45:12 - 00:03:17:18

Sprecher 2

Was ich nämlich auch für total Quatsch halte. Das wird auch gerne aus dem Kontext heraus gerissen, weil es ist nun mal ein schöner Politiker und auch im Streit Standpunkt Spruch ab und zu finde ich den gar nicht so verkehrt, wenn ich mir diverse Vision anschaue. Aber Visionen sind wichtig, um auch so ein klein wenig Ziele zu setzen. Möchten wir in x Jahren etwas erreichen, dann muss ich mir schon Gedanken darüber machen, wie kann so etwas aussehen?

00:03:17:18 - 00:03:53:06

Sprecher 2

Und vor allen Dingen muss ich mir Gedanken machen, wie kann so eine Entwicklung sehr holistisch auch abgebildet werden? Das heißt, was braucht es alles dafür, welche Infrastrukturen benötige ich? Wir sind oft gerne und das scheitern dann viele Visionäre übrigens dran, dass sie in ihren Säulen und Insel Entwicklung denken und nicht begreifen müssen, was es auch für ein Drumherum, ja was es für eine Umwelt um diesen Fortschritt benötigt, damit selbiger auch wirklich nachhaltig funktionieren kann.

00:03:53:06 - 00:04:20:07

Sprecher 2

Und mit nachhaltig meine ich jetzt nicht nur das klassische aus Umwelt und Planeten Perspektive gesehene Thema der Nachhaltigkeit. Wenn ich mir Schleswig Holstein anschaue, dann ist es natürlich nicht nur industriell gesehen, aber auch von seiner geografischen Lage in einer ganz besonderen Position. Und ja, okay, wir können immer sagen, wer ist jetzt hier der wahre Norden? Es gibt ja zwei, die sich darum streiten.

00:04:20:07 - 00:04:44:21

Sprecher 2

Ich finde es auch ganz köstlich, wie sich da öffentliche Fernsehsender es immer mal wieder so gerne geben. Am Tatsache. Wir haben ja hier ähnliche Konstellation. Ich möchte die beiden Gott bewahre also nicht, dass mir das hier auf die Füße fällt, dass ich in Niedersachsen mit dem Schleswig Holstein vergleichen möchte, Überhaupt nicht. Aber wir haben zum Teil ähnliche Konstellation.

00:04:44:21 - 00:05:12:06

Sprecher 2

Übrigens meine Großeltern haben 15 Jahre lang im Raum Wittmund gelebt, in Winsen bei Schilling da oben. Ich konnte immer auf Wangerooge gucken, wenn ich in den Schulferien da war und auf dem Deich oben stand. Und von daher habe ich durchaus einen gewissen Bezug zu dieser Landschaft, vielleicht sogar ein klein wenig zu knorrigen Mentalität der Menschen dort. Das ist übrigens absolut wertschätzend gemeint.

00:05:12:07 - 00:05:46:23

Sprecher 2

Ich ich habe das schon immer ganz besonders. Aber was ich sagen möchte, ist Wir haben in Bezug auf aktuelle Entwicklungen, die wir erleben, die uns gesamtgesellschaftlich und gesamt industriell betreffen, für Schleswig Holstein auf einmal eine völlig neue Konstellation. Wenn wir mal 20 Jahre zurückgehen und wir hätten die Windkraftwerke in Schleswig Holstein gezählt, dann wäre es durchaus ja, die waren übrigens schon da, die waren vor 30 Jahren gab es die schon.

00:05:47:01 - 00:06:17:18

Sprecher 2

Das ist irgendwie etwas, was in den letzten zwei, drei Jahren da angeschmissen wurde, sondern aber jetzt haben wir noch mal eine ganz andere Konstellation. Das hat damit zu tun, dass die Art und Weise, wie wir die Energiewende, die nachhaltige Energiewende vorantreiben müssen, ein völlig neue Dynamik und Momentum aufgebaut hat. Und das bringt dieses Land Schleswig Holstein auch in eine ganz andere, viel, viel stärkere Position hinein.

00:06:17:20 - 00:06:48:06

Sprecher 2

Und da sehe ich unheimliche Chancen. Plus obendrauf Ich bin so jemand, der guckt sich dann ganz gerne mal abends in den Öffis. So die Dokus ja gerne vom NDR, die haben toll Doku auf YouTube Kanal da und ich habe in den letzten Jahren so viele, viele wunderbare Erfolgsstorys aus dem Norden da sehen können. Ich gebe mal so ein paar Beispiele.

00:06:48:08 - 00:07:18:09

Sprecher 2

Na ja, da ist dann eine eine Gemeinschaft an ehemaligen Landwirten, die sagen Freunde, wenn wir uns einfach mal anschauen, ähm, wie die aktuelle Preispolitik, was die für einen Druck auf uns ausübt, sei es bei der Milchproduktion, sei es bei der Produktion, Schweinefleisch, Kühe etc. pp. Wir müssen hier was anderes machen und kommen auf die Idee irgendwelche Nil Barsche jetzt zu züchten in Monokulturen vor Ort.

00:07:18:15 - 00:07:42:03

Sprecher 2

Parallel dazu im Grunde genommen Kreislaufwirtschaft, Wirtschaftssysteme mit der regenerativen wie regenerativen Energiequellen, die vor Ort sind, zu schaffen und drumherum auch noch eine Genossenschaft zu gründen, wo alle im Dorf an Teilhaberin und Teilhaber werden. Man muss sich sagen Wow, hätten wir das vor 30 Jahren besprochen, hättest du gesagt Also pass mal auf, du mit deinen Vision ist ja alles schön und gut.

00:07:42:03 - 00:08:05:12

Sprecher 2

Aber hier gibt es Schafe, hier gibt es Kühe und Schweine. Ja, und die gehen auf den Deich. Und dann füttern die das Gras und trampeln in den Deich. Und alles ist gut. Ist toll. Und das haben wir jetzt. Also, die Frage ist immer, wo hören Visionen auf und wo fängt pragmatischer Fortschritt an? Und ich glaube, das ist in Schleswig Holstein ein Wunder.

00:08:05:12 - 00:08:43:06

Sprecher 2

Wunderbare Beispiele dafür gibt. Nächster Punkt, der für mich sehr, sehr wichtig ist hier im Bezug natürlich auf die Anbindung zum zum Meer, zur Nordsee, der Anbindung übrigens auch zu mit den wichtigsten inländischen Touristenziel, die wir nämlich auf den nordfriesischen Inseln haben. Auch das bietet wiederum völlig neue Möglichkeiten. Wie kann nachhaltiger Tourismus aussehen? Wie kann nachhaltige Mobilität rüber in diese Tourismus Zentren hinein aussehen?

00:08:43:08 - 00:09:32:08

Sprecher 2

Irres Potenzial um dieses Bundesland wirklich so dermaßen neu zu positionieren. Und jetzt kommt auch noch mal ein Statement und da möchte ich abermals darum bitten, das nicht falsch zu verstehen. Aber wenn wir uns die Potenziale für Schleswig Holstein, die Entwicklungspotenzial ansehen, dann war Schleswig Holstein jetzt nach dem Zweiten Weltkrieg jetzt nicht unbedingt das hoch industrielle Land. Ja, das heißt, wir haben auch wenn wir uns das Pro Kopf Einkommen der Bevölkerung anschauen, in diesen Jahrzehnten waren sie eher am unteren Ende unterwegs.

00:09:32:13 - 00:10:05:01

Sprecher 2

Jetzt haben wir eine Konstellation, wo Schleswig Holstein sich aufgrund der Location und aufgrund dieser besonderen geografischen Lage und Wind und Sonne und natürlich auch entsprechend die Industrie, die vorherrscht und wie die sich wandelt, eine Möglichkeit hat, das umzudrehen, die Möglichkeit hat, im Kontext von Nachhaltigkeit und Bio eigentlich eine Premium Position einzunehmen. Denn mehr und mehr Menschen wollen genau das, was Schleswig Holstein bieten kann.

00:10:05:07 - 00:10:08:16

Sprecher 2

Und das finde ich unheimlich spannend.

00:10:08:18 - 00:10:11:16

Sprecher 1

Wo jetzt hast du einmal alles aufgerissen?

00:10:11:18 - 00:10:14:17

Sprecher 2

So ein Umschlag gleich direkt am Anfang.

00:10:14:19 - 00:10:54:14

Sprecher 1

Einmal alles und jetzt darf ich mich mit meinem meinem Fragen Knäul hier irgendwie auseinandersetzen. Aber das kriegen wir schon hin. Ein bisschen Zeit haben wir ja zum Glück. Du hast für mich jetzt auch schon einige sehr, sehr bewegende Stichworte mit rein geliefert. Thema Kreislaufwirtschaft Thema regenerative Modelle, Thema Neupositionierung. Und so weiter und so fort. Aber an diesen drei Größen Themen würde ich mich gerne jetzt mal versuchen, denn ich bin ich bin ja oder Mir wird nachgesagt, ich bin ein sehr Phantasie begabter Mensch.

00:10:54:16 - 00:11:21:15

Sprecher 1

Und was ja Bundesländer immer gerne tun, wenn wir auch über Visionen reden, ist die Frage wie können wir andere abhängen oder wie können wir noch attraktiver werden? Was können wir, was andere nicht können und so? Das aber gepaart mit diesem was ist glaube ich knorrig genannt, also diese etwas knorrige Mentalität im Norden, allerdings sehr positiv konnotiert, weil das bedeutet ja auch sehr bodenständig.

00:11:21:21 - 00:11:52:17

Sprecher 1

Ja, also diese diese Anfälligkeit für haltlose Visionen sind ja hier vielleicht dann auch gar nicht, oder ist ja hier vielleicht gar nicht so kritisch, aber was würdest du denn tun, wenn alle relevanten Akteure in Schleswig Holstein am Tisch sitzen würden? Also alle Entscheidungen und Entscheider, derer es ja Menschen braucht, aus der Verwaltung, aus der Wirtschaft, aus der Bildung, aus der Forschung etcetera pp.

00:11:52:22 - 00:12:18:21

Sprecher 1

Weil das Potenzial, das du jetzt ausgerollt hast, müsste ja eigentlich bedeuten, dass alle, die nicht historisch, dann vielleicht auch historisch, aber hysterisch unterwegs sind und sagen so, jetzt dieses Momentum nutzen, dass wir, dass wir diese Potenziale auch wirklich gehebelt bekommen. Wie willst du vorgehen? Weil an einem Thema konntest du oder wolltest du dich jetzt gerade gar nicht festnageln lassen, dass du sagst, es ist Mobilität oder Energie oder.

00:12:18:23 - 00:12:59:14

Sprecher 2

Wo genau Wirtschaft? Es ist? Es gibt natürlich fundamentale Entwicklungen, die es benötigt dafür und du musst den Hebel bei Infrastrukturen ansetzen. Wir brauchen entsprechende Infrastrukturen, um diese in Anführungsstrichen neuen Industrien auch entsprechend ans Laufen zu bekommen. Damit meine ich Infrastrukturen in Bezug darauf, wie natürlich a Menschen von A nach B kommen. Das ist Mobilität, ist ein ein Menschenrecht, habe ich es mal in einem Artikel genannt.

00:12:59:16 - 00:13:30:11

Sprecher 2

Übrigens genau so individuell Mobilität. Ich finde das zum Teil jetzt erschreckt ich. Ich wohne in einer in einer Metropolregion mit 8,5 Millionen Menschen. Ich liebe es, Auto zu fahren. Ich würde niemals Auto fahren. Es ist totaler Quatsch. Ich habe direkt die Bahn vor der Tür und bin in einer extrem privilegierten Position. Was mich bei dieser Diskussion unfassbar ärgert, ist, dass ich das Gefühl habe, dass die Zukunft der Mobilität vor allen Dingen von einer sehr urbanen Elite meint.

00:13:30:11 - 00:13:52:17

Sprecher 2

Diskutiert werden zu müssen. Und es werden Menschen, die genau diese Infrastrukturen vor Ort nicht haben, die nicht aus dem Haus rausgehen und dann zehn Minuten zum zum Yoga und dann noch mal zehn Minuten zum Teetrinken und Kind in die Kita bringen. Und das alles mit einem Lastenrad, die es einfach nicht haben. Einfach unmöglich. Ich habe schon gerade gesagt, meine Großeltern lebten damals in Winsen.

00:13:52:22 - 00:14:30:08

Sprecher 2

Hättest du da kein Auto gehabt? Ja, guten Tag Frau Lucke, da wäre sie überhaupt nicht hingekommen. Eine absolute Unmöglichkeit. Also das ist ganz, ganz wichtig, dass wir hier nicht in Schwarz Weiß Denken verfallen, sondern begreifen, dass wir wirklich alle abholen müssen, damit wir gemeinschaftlich diese Wende hinbekommen. Das heißt also Mobilität ganz, ganz wichtig die Infrastrukturen dafür schaffen. Die nächste wichtige Infrastruktur ist für mich persönlich, um diesen Schritt gehen zu können, ist, dass wir überall Menschen die Möglichkeit geben müssen, arbeiten zu können.

00:14:30:10 - 00:14:52:04

Sprecher 2

Was meine ich damit? Jetzt kann man sagen Pass mal auf, wir haben dir hier Strom und Wasser hingelegt. Mach was daraus. Aber es gibt nun mal einfach auch unfassbar viele Menschen, die sagen Wir brauchen aber einen Breitbandanschluss dafür, damit wir hier ein vernünftiges Internet haben. Das Dorf und das Dorf meine ich auch das Dorf. Manch einer gewissen Art und Weise wirklich sehr, sehr wertschätzend.

00:14:52:10 - 00:15:19:12

Sprecher 2

Leider ist es mittlerweile im allgemeinen englischsprachigen Sprachraum als etwas so, weil es alles andere als positiv besetzt wird, was ich schade finde. Das Dorf der Zukunft hat als absolutes Killer Feature Bandbreite. Ja, warum kriegen wir es nicht hin, dass jeder mindestens 100 Mbit oder wie auch immer Leitung habe ich wie gesagt hier bei uns in Taiwan. Ich glaube wir gehören.

00:15:19:14 - 00:15:39:14

Sprecher 2

Wir sind bei den schnellsten Mobilfunk auf Platz drei oder so, Mein Mobilfunk, den ich hier zu Hause habe, ist schneller als meine Glasfaserleitungen. Ich glaube, das zieht so 189 100 Mbit runter und 300 hoch und meine Glasfaserleitungen 600 Mbit. Und wenn du das manchen Menschen in Deutschland erzählt und sage, ich wäre froh, wenn ich. Wenn ich. Wenn ich.

00:15:39:14 - 00:16:03:23

Sprecher 2

Wenn ich 1/10 davon hätte. Das kann nicht unser Anspruch sein. Das kann einfach nicht sein, dass wir so etwas verschlafen. Das kann übrigens auch nicht sein, dass Telekom und Vodafone uns so ein bisschen im Regen stehen lassen, weil im Grunde genommen lassen sie da ja auch Business liegen. Also schnelles Internet entsprechend in diese Region hinein packen und mit der kommen.

00:16:04:00 - 00:16:27:05

Sprecher 2

Und natürlich zusehen, dass die Energie möglichst aus regenerativen Energiequellen kommt. Wenn ich diese Möglichkeit habe, dass die Mobilität gewährleistet ist, also die physische Mobilität, ich kann mich oder Güter von A nach B bringen, aber auch die digitale Mobilität. In Deutschland spricht man ja so gerne von dem Datenautobahn. Das heißt, ich kann Daten und Informationen von A nach B eben.

00:16:27:07 - 00:17:01:06

Sprecher 2

Dann habe ich genau diese Infrastruktur, die ich benötige, um all das zu schaffen, von dem ich in meinem Auftakt Statement geredet habe. Dann kann ich von A nach B kommen. Kann ich Produkte von A nach B transportieren plus kann ich auch all dies digital verfolgen, abbilden, verarbeiten und das entsprechend schnell. Dann habe ich die wichtige Grundlage, um diese ich sage mal nicht nur digitale Transformation, sondern die nachhaltige digitale Transformation zu schaffen.

00:17:01:11 - 00:17:31:19

Sprecher 2

Denn die Grundidee der digitalen Transformation ist auch eine nachhaltige. Ja, wenn ich effizienter bin, wenn ich weniger Energieeinsatz habe, weniger Menschen bin, Manpower, komm schneller ans Ziel, dann ist das per se erst mal eine nachhaltige Transformation. Und ich, ich ich sehe das in Schleswig Holstein eigentlich so, dass man die Möglichkeit hat, hier wirklich Leuchtturmprojekte, was ja auch schön ist Leuchtturmprojekte.

00:17:31:19 - 00:17:58:06

Sprecher 2

Wann, wenn nicht, wo zu schaffen, die dann Auswirkungen auch auf andere Bereiche haben und und und. Das wäre mein Ansatz. Lasst uns über Infrastruktur reden. Mal schaffen wir die Infrastrukturen, dann haben wir das Fundament geschaffen, alles andere darauf aufbauen zu können. Aber wir müssen erst mal diese Möglichkeiten überhaupt schaffen.

00:17:58:08 - 00:18:32:03

Sprecher 1

Ich würde das jetzt als Arbeitsfähigkeit also sehr gut. Ja, unter genau diesen Aspekten, die zusammengehören, Dinge und Menschen überhaupt transportieren zu können und dann auch die Arbeitsfähigkeit auf dem Land zu erhöhen. Dadurch, dass ich zumindest mal rudimentär 1/10 der taiwanesischen Bandbreite zur Verfügung stelle als STANDARD. Und tatsächlich ist es ja so, dass hier viele, viele Projekte angeschoben werden, allerdings eben auch nicht flächendeckend so, wie man es sich eigentlich vorstellen würde oder müsste.

00:18:32:05 - 00:19:05:03

Sprecher 1

Wenn wir diese Arbeitsgrundlage geschaffen haben, sprechen wir ja auch von einer deutlich höheren Standort Attraktivität. Jetzt könnten wir abbiegen in das Thema Warfare Teams. Tun wir aber nicht, weil dann das wären ja mal 2 bis 3 Stunden locker und dann hätten wir auch an der Oberfläche ein bisschen rum gebuddelt wie im Sand. Aber nachdem diese Arbeitsgrundlage geschaffen ist, lasst uns doch mal in die Industrien reingucken, wie du sie im Moment so beobachtest.

00:19:05:05 - 00:19:33:00

Sprecher 1

Also sprich ich habe ja gerade hier in Schleswig Holstein habe ich ja auch viel Transport Verkehr sowohl auf dem Wasser, aber auch auf der Straße und auf der Schiene und hat sicherlich noch einiges zu tun, was Technologisierung entsprechend Digitalisierung betrifft. Gaia X und Co lässt grüßen. Bzw. Katrina X passiert ja derzeit sehr viel. Datensouveränität ist ein sehr, sehr großes Thema, das uns alle einholen wird.

00:19:33:00 - 00:19:56:07

Sprecher 1

Da bin ich gar nicht so sicher, wie sehr mit einem Dornröschenschlaf unterwegs sind oder sehr wohl aufgewacht. Wie würde es, wie würdest du dann herangehen, was einzelne Industrien betrifft? Gibt es da, gibt es da einen Kern, wo du sagst ja, es muss definitiv die maritime Wirtschaft Gas geben? Oder ist es auch hier für dich das holistische Bild und kein anderes, das hier zählt?

00:19:56:09 - 00:20:19:20

Sprecher 2

Nun, die maritime Wirtschaft kann nicht leben ohne die Wirtschaft vom Festland. Die maritime Wirtschaft kann ich leben ohne die Verbraucher im Verbraucher, die auf dem Festland sind. Die Art und Weise, wie sich unsere globalen Lieferketten, sagen wir mal Wertschöpfungsketten in den letzten Jahrzehnten entwickelt haben, zeigen insbesondere jetzt in dieser Krise einfach auch die Abhängigkeiten, die wir geschaffen haben.

00:20:19:22 - 00:20:59:09

Sprecher 2

Verstehen wir nicht, wie all dies zusammenhängt, kann uns das immer mal wieder recht schnell um die Ohren fliegen. Verstehen wir es aber genau, wie alles zusammenhängt, haben die Möglichkeit, die einzelnen Glieder dieser Ketten auch direkt anzusprechen, mit einzubeziehen, denen zu erklären, in welche Richtung wir uns weiterentwickeln wollen, dann gibt uns das, glaube ich, eine Position innerhalb dieses Systems und dieser dieser Industrie, das weitaus und die weitaus zukunftsfähiger ist, die weitaus innovativer sein kann.

00:20:59:11 - 00:21:33:10

Sprecher 2

Wenn ich nicht kontinuierlich nur in meiner eigenen Blase befinde. Ein gutes Beispiel 2020 habe ich während Korona auf einem Event mit Hamburger Unternehmern gesprochen und das war in dieser Phase der Lock Downs. Und was du sehr schnell erkannt hast, ist, dass es für viele Menschen sehr, sehr einfach und angenehm ist, wenn sie sich in ihrer eigenen Branche bewegen können.

00:21:33:15 - 00:22:14:02

Sprecher 2

Man schaut nach links und rechts. Was machen meine Wettbewerber? Welche Innovationen nutzen meine Wettbewerber? Aber diese, die dieser Blick innerhalb deiner eigenen Blase macht dich auch sehr, sehr schnell in Branchen blind. Oder wenn du dir zum Beispiel die Automobilindustrie in Deutschland anschaust zwischen Stuttgart, Ingolstadt und BMW, es in München auch gute oder wenigstens ein noch fallen lassen wird, befindet sich im Grunde genommen ja auch wiederum so ein kleines Bermudadreieck.

00:22:14:02 - 00:22:51:10

Sprecher 2

Aber wir unterhalten uns hier über 85 % des Absatzmarkt ist im Premium und Luxussegment weltweit wird in diesen drei Städten produziert bzw nicht in diesen drei Städten produziert. Aber da sitzen die Headquarter der Marken, die das schaffen. Wenn du die kontinuierlich nur in der Automobil Branche nach rechts und links schaust und Mercedes sagt oh wow, meine Güte, Audi hat da gerade was ganz ganz tolles entwickelt mit ihren weiß ich nicht peripheren Filtern, wo sie jetzt anfangen entsprechend während der Fahrt Luft zu reinigen.

00:22:51:13 - 00:23:19:09

Sprecher 2

Ja, das müssen wir auch haben. Was bedeutet das denn? Das heißt, was Audi Sagen wir mal, die sind ja in dem Bereich bei 90 % das Innovationspotenzial. Und baue ich das nach, bin ich genauso bei 90 % das Innovationspotenzial. Das heißt, ich kann immer nur gleichziehen. Ja, die wirklich spannenden Innovationen finden dann oft statt, wenn du so komplett aus deiner Industrie und aus deiner Branche herausschaut.

00:23:19:11 - 00:23:44:22

Sprecher 2

Und ich habe denen das erklärt, weil sie wirklich laut gejammert haben. Und ich kann das auch verstehen und auch bitte nicht falsch verstehen mit dem Jammern Ich kann es komplett verstehen. Alles ist so, wir können nichts machen. Und so weiter. Zum Beispiel Was hindert denn den Bäcker in Brunsbüttel, der seinen Laden, der die Backstube auf lassen kann und Brötchen backen kann, aber niemand in den Laden rein gehen lassen kann?

00:23:45:00 - 00:24:04:12

Sprecher 2

Quark ins Schaufenster zu packen, den können die Menschen abscannen. Da gibt es auch eine WhatsApp Gruppe, da können sie die Brötchen bestellen, die werden per Paypal bezahlt und mit dem Roller liefert er so aus und schickt eine Nachricht. Seine Brötchen sind da. Was hindert ihn daran? QR Code hat nicht so Bäckerhandwerk zu tun. WhatsApp hat nicht so Bäckerhandwerk zu tun.

00:24:04:12 - 00:24:31:17

Sprecher 2

Papa hat nicht bei Bäckerhandwerk zu tun. Aber das sind alles Innovation und Plattform, die man nutzen kann. Und der erste, der das bei euch macht, der wird sich dumm und dämlich verdienen, weil es der einzige Bäcker ist, der in dieser Krise genau über den Gartenzaun hinausschaut und das so umsetzen kann. Ich sehe das alles sehr pragmatisch. Und natürlich gab es dann auch welche, die sagten Ja, ja, du hast leicht reden, ich sage ja, aber entschuldige mal bitte, wenn du Unternehmer bist.

00:24:31:17 - 00:25:02:12

Sprecher 2

Was anderes mache ich dann nicht. Dann sehe ich zu, dass ich den Laden hier am Laufen halte und dann werde ich alles dafür tun und alles ausprobieren, dass es geht und vor allen Dingen auch alles ausprobieren, wo ich es hoffentlich ein Wettbewerbsvorteil gegenüber den anderen um mich herum schaffe. Und ich glaube, das ist so wichtig. Wir müssen rausschauen aus unseren Ja, es sind nicht nur Blasen, es sind oft auch, nennen wir es mal ein Kokon, da fühlt man sich wohl drin.

00:25:02:13 - 00:25:24:20

Sprecher 2

Ah, das machen wir schon seit Familienunternehmen. 50, 60 Jahren. Wir kennen uns ja aus. Wir sind so lange die Nummer eins hier am Ort. Ja, und dann hast du. Irgendwie weiß ich nicht, einen chinesischen Investor. Der knallt 20 % Investment in deinen Hafen rein und dann hast aber ein Problem. Und dann sagen wir mal eben ganz kurz so und so und so läuft das ab.

00:25:25:01 - 00:25:55:16

Sprecher 2

Da brauchst du nach Griechenland gucken oder du musst nach Samoa. Bei den Australiern werden die ganzen Häfen von China aufgekauft, in Hamburg reden wir über ein Investment von China, in Afrika hast du diese Dinger und wupp hast du wieder diese Abhängigkeiten. Die Dynamik in diesen Märkten ist so heftig, dass es wirklich wichtig ist, dass du dir kontinuierlich Gedanken darüber machst, Was läuft drumherum ab und wie kann ich das, was in den letzten Jahrzehnten aufgebaut wurde?

00:25:55:18 - 00:26:28:13

Sprecher 2

Und wenn ich dieses Familienunternehmen anspreche, dann hat das auch übrigens eine ganze Menge mit Reputation und mit Vertrauen zu tun, mit der persönlichen Beziehung, die man vor Ort hat, übrigens auch zum Teil über Generationen. Das ist etwas, das kannst du nicht kaufen, da kommt kein Chinese um die Ecke. Ich sage das jetzt so despektierlich Bitte nicht falsch verstehen, dass das das meine ich nicht so, ich sage der Chinese oder die Chinesen, da kommt dann nicht so schnell jemand anderes rein und setzt sich da hin.

00:26:28:15 - 00:26:45:06

Sprecher 2

Die mögen dann das Kapital haben, aber Vertrauen. Das baust du über viele, viele Jahrzehnte auf. Und ich glaube, das ist ein ganz, ganz wichtiges Gut. Und wir müssen begreifen, wie wertvoll das für die Branchen vor Ort ist.

00:26:45:07 - 00:27:04:10

Sprecher 1

Jetzt war es wieder sehr spannend für mich. Du hast also den Finger auf die Wunde gelegt? Aus meiner Sicht. Denn was sich so ein bisschen nach einem Evergreen angehört hat, das Thema ich nenne es jetzt mal Cross Innovation, so ein bisschen ein feststehender Begriff. Das heißt, wir müssen, wir müssen über den Tellerrand raus, wir müssen auch aus diesem Etablierten.

00:27:04:12 - 00:27:44:00

Sprecher 1

Hat noch nie funktioniert oder haben wir immer schon so gemacht. Raus. Vielleicht auch System oder Umfelder schaffen, wo das branchenübergreifend noch mehr eine Rolle spielt. Also ist heute ohnedies schon der Fall ist. Wir denken ja immer sehr positiv und jetzt hast du aber dann einen hinterher gehauen und das aus, wenn ich es richtig verstanden habe, mit einer sehr klaren Notwendigkeit auch verknüpft, in dem du gesagt hast Leute, wenn das nicht passiert, also wenn wir, wenn wir weiter so unser Ding machen und nur dann weiterentwickeln, wenn es wirklich, wirklich sein muss oder wenn uns gerade was in Schoss fällt.

00:27:44:02 - 00:28:19:05

Sprecher 1

Dann kommt jemand um die Ecke und wird uns zukünftig sehr schnell den Ton angeben. Und da, da bin ich jetzt eben sehr dankbar, mit dir zu sprechen. Also unter anderem an dieser Stelle, denn diese diese Entwicklung ist ja kein keine Dystopie. Ja, also so was passiert, was zum Beispiel ja schon erwähnt und da würde mich jetzt aus deiner Sicht interessieren, diskutieren wir dieses Thema jetzt gerade schon zu spät, weil das Kind schon im Brunnen gefallen ist?

00:28:19:07 - 00:28:45:09

Sprecher 1

Oder ist es eigentlich eine permanente Verhandlung, dass du sagst ja, das es ist nie zu spät anzufangen, aber es ist eigentlich jetzt auch noch mal dran, dieses Spiel neu zu bewerten, wenn es um Thema Innovation und zwar von innen heraus gestaltet Innovationen geht, oder? Na ja, eigentlich reden wir zwar jetzt drüber, aber die Krux, wie man nicht mehr vom Eis.

00:28:45:11 - 00:29:26:02

Sprecher 2

Ich bin Berufs Optimist. Zu spät ist es, wenn es darum geht ins Bett zu gehen. Wir haben es. Es kann hier kein zu spät geben, wenn es darum geht, dass wir einen eigenen Standort positionieren wollen. Wenn wir. Wenn es darum geht, dass wir für die Zukunft der nächsten Generation Zukunft von von Industrien einstehen. Da kann es kein zu spät geben, da kann es nur eins zu langsam geben, dann kann es nur ein Ah, vielleicht haben wir die letzten Jahre so ein kleines bisschen gepennt geben.

00:29:26:04 - 00:30:15:06

Sprecher 2

Dann muss ich halt in den nächsten Jahren weniger machen und muss ein bisschen aufholen. Übrigens auch da gibt es kein Ich mache das jetzt mit 200 %. Also wir haben alle 24 Stunden 350 Tage im Jahr. Genau in diesen Zeithorizont können wir denken und wir haben alle durchschnittlichen Mitteleuropäer die entsprechende Lebenserwartung. Das heißt, wir wissen so einigermaßen, was uns zur Verfügung steht und können überlegen, was bekommen wir hin mit dieser Lebenszeit, dass das Wichtigste gut ist, was wir überhaupt in diesem Prozess einbringen können und da kann es, wie gesagt, da bin ich auch zu sehr Standort, Lobbyist und davon überzeugt, dass wir das hinbekommen, weil wir dann entsprechende Historie auch haben, um zu zeigen Guck mal,

00:30:15:08 - 00:30:53:12

Sprecher 2

wir haben was in den letzten, zum Teil vielen, vielen 100 Jahren für Erfindungen, für Entwicklung hier aus diesem Standort kommen. Und ich glaube, das müssen wir immer und immer wieder mitnehmen, das aber insbesondere auch etwas damit rein gespielt hat. Und ich glaube, das Deutschland und Region in Deutschland immer sehr sehr gut gezeigt haben, dass sie in Krisen sehr sehr gut funktioniert haben, dass sie in Krisen auch Chancen gesehen haben.

00:30:53:14 - 00:31:30:17

Sprecher 2

Und so eine Krise haben wir im Moment weltweit. Ich würde gerne noch mal ansprechen neben all der Pandemie Geschichte, dass diese globalen Lieferketten uns auch gezeigt haben, dass es anders werden muss. Wir leben seit Jahrzehnten in einer Welt, in der wir die Fahne der Globalisierung immer hochgehalten haben, damit wir 1,5 % mehr Profit Marge gegenüber unseren Aktien und Aktionärinnen kommunizieren konnten und die entsprechend den Aktienkurs befeuert hat.

00:31:30:23 - 00:31:59:09

Sprecher 2

Mittlerweile merken wir ganz aber ebenso, in was für eine Zwickmühle wir uns begeben haben. Denn wenn da ein Teil dieser Kette und ein Glied dieser Kette entsprechend herausbrechen und es brechen einige Kettenglieder im Moment raus, dann waren diese 1,5 % alles andere als toll gewesen, sondern nur auf der auf der anderen Seite auf einmal 20 % weniger Umsatz macht. Das hat, glaube ich, ein Umdenken, ein Umdenken geführt.

00:31:59:11 - 00:32:25:00

Sprecher 2

Ich glaube, die Art und Weise auch bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern wie die regionale und lokale Perspektive sich verändert hat, wie sehr man es wertschätzt, dass ich zum Beispiel weiß, die Lebensmittel kommen, das hat sich ja, das war bei meinen Großeltern genauso, die wussten ganz genau okay, von dem Bauern hole ich mir das, von jenem hole ich mir jenes an dem Kuhstall.

00:32:25:00 - 00:32:49:23

Sprecher 2

Da sind die Dinger, wenn da die raus oder am einfachsten zu Polen oder wie auch immer. Da sind wir wieder bei dieser Brücke, rüber zu diesen persönlichen Verbindung. Ja, aber eine Generation dazwischen gehabt, wo Ich glaube, das ist ein bisschen vernachlässigt worden. Wir haben auch jetzt eine Generation, die natürlich auch kompletten digitalen Welt aufwächst, die ein Leben ohne das Internet überhaupt nicht mehr kennt, bei denen man auch das schaffen muss.

00:32:49:23 - 00:33:59:00

Sprecher 2

Aber ich glaube auch, da wird das immer stärker und sie werden da immer empfänglicher für zu begreifen, was das einfach bedeutet. Wenn wir das hinbekommen, nämlich zu erkennen, wie die Entwicklung der letzten 30, 40 Jahre uns ja durchaus ein riesen Wachstumsmotor ins Land gesetzt haben, der auch entsprechend befeuert wurde, der jetzt aber nun mal mehr oder weniger so so wie der Diesel der Automobilindustrie positioniert ist, nämlich ein Auslaufmodell, dann und verstehen, dass wenn wir die regional die lokale und regionale Wirtschaft stärken, wir dadurch Lieferketten verkürzen, wir dadurch Transportwege verkürzen, wir dadurch Energie einsparen, wir dadurch natürlich nicht zu einen Impact haben bezüglich Emissionen auf unsere Umwelt, dann werden wir verstehen, dass viele Dinge, die wir

00:33:59:00 - 00:34:31:01

Sprecher 2

zum Teil seit 60, 70 Jahren haben, dass die sehr, sehr wertvoll für uns und für die Region sein können und dass endlich, endlich auch mal wieder Menschen, die in gewissen Branchen und Industrien unterwegs sind. Da spreche ich abermals über die Landwirtschaft fair und ehrlich für das bezahlt werden, was sie leisten. Denn die, die Landwirte und Landwirte in Deutschland, die stehen vor diesem Dilemma.

00:34:31:01 - 00:35:14:06

Sprecher 2

Und die werden, die werden nicht fair bezahlt. Man würde die Milchpreise anguckst. Das ist ja ein bisschen absoluter Wahnsinn, in was für eine Richtung wir uns gesamtgesellschaftlich bewegt haben. Deswegen wollte ich am Anfang dieses wunderschöne Beispiel mit diesen die sind mir bashen oder oder Welse oder ostafrikanische Welse waren es glaube ich gewesen, weil mir das so ein kleines bisschen anders denken, mal was versuchen und dich damit in eine Position zu bringen, dass du ein Produkt mit deiner Arbeitsleistung schaffen kannst, was eine ganz andere Wertschätzung da draußen einen ganz anderen Wert hat.

00:35:14:11 - 00:35:32:14

Sprecher 2

Jetzt möchte ich bitte, bitte nicht alle. Sollen ich alle Aqua Pony Kulturen starten, weil dann haben wir ein ähnliches Problem von Angebot und Nachfrage. Aber ich glaube, das sind, das sind tolle, das sind tolle Entwicklungen, die wir erleben und da müssen wir wieder hinkommen.

00:35:32:16 - 00:36:07:23

Sprecher 1

Jetzt lasst mich mal hypothetisch den Skeptiker spielen, denn in der Tat, ich stimme dir zu. Ich glaube auch, es spielt eine unglaublich wichtige Rolle, diese Storys zu haben und diese Entwicklungen zu kennen und auch sich gegenseitig vorzuhalten, also vorzuhalten im positivsten Sinne. Aber nun weiß ich ja auch nach ein paar Jahren in der Wirtschaftswelt von Menschen, die entscheiden, sind ja oftmals dann auch so ein bisschen in ihrer Reaktion bei derartigen Themen auch nachvollziehbarerweise sehr, sehr ablehnend.

00:36:08:00 - 00:36:26:01

Sprecher 1

Warum? Ich habe mittlerweile gelernt, etwas, das mir Angst macht, verwendet. Es verwandelt sich schnell mal in Ärger und in Ablehnung. Oder ich versuche es einfach herunterzuspielen und sage Ja, das ist ja total süß, was der Sascha uns hier gerade alles erzählt. Aber mit ein paar Fischen kriegen wir das Ding ja jetzt nicht gewuppt.

00:36:26:03 - 00:36:27:16

Sprecher 2

Richtig? Ja.

00:36:27:18 - 00:37:02:03

Sprecher 1

Argumente, die ich da anführen kann, ist das Thema Globalisierung, dass ich sage Ja, aber sind wir denn überhaupt in der Lage, regional uns so neu zu justieren und zu konfigurieren? Und da bin ich jetzt wieder im Bundesländer denken, sage ich mal bewusst so, dass das das wirklich den einen wesentlichen Unterschied machen kann und das zweite ist dann zu sagen, wenn wenn ich, wenn ich jetzt das ganze Thema nachhaltigeres entwickeln.

00:37:02:05 - 00:37:24:00

Sprecher 1

Und da sage ich jetzt gar nicht mal Wirtschaften, sondern das Entwickeln, weil du hast ja auch gesagt, das ist, das ist ja ein holistische Bild, das wir hier jeweils vor Augen haben müssen. Dann kann man ja als Skeptiker heutzutage auch sagen Ja, sehen wir ja, wo uns das alles hingeführt hat, gerade in Zeiten der Energiekrise und co kann das doch bitte nicht der richtige Ansatz sein.

00:37:24:02 - 00:37:58:23

Sprecher 1

Auf dieses Pferd können wir doch seriöserweise keinen setzen. Da würde mich von dir interessieren was ist denn Innovation in den ich sage mal Kern Branchen, die ja jedes Bundesland so ein bisschen hat, wirklich auf Bundesländer Ebene sinnvoll also dass man wirklich sich auf die eigenen Ressourcen und Potenziale und Kompetenzen besinnt. So ein bisschen und ist das jetzt trotzdem trotz aller Widrigkeiten der Zeitpunkt, wo wir sagen Ja, wir sind in einer Krise.

00:37:59:00 - 00:38:25:01

Sprecher 1

Ja, das ist alles, mit Verlaub, ganz schön beschissen. Und trotzdem dürfen wir nicht diese Leine wieder locker lassen. Wie, wie, wie würdest du diesem Skeptiker begegnen? Der ist ja, wie gesagt ganz, ganz viele gibt und das sind oftmals erinnern die ja auch aus guten Gründen diese Skepsis haben, weil sie sagen jetzt muss ich erst mal gucken, dass ich überhaupt überlebe.

00:38:25:03 - 00:39:02:00

Sprecher 2

Ja, ein sehr, sehr guter Punkt. Das ist das vielzitierte, Das haben wir immer schon so gemacht Mantra. Und das kann ich zum Teil auch wirklich verstehen. Ich hatte beim Daimler da wirklich Riesenprobleme mit Wie antworte ich darauf, wenn es insbesondere in einem Umfeld geschah, was sehr erfolgreich war? Wenn du der Erfinder des Automobils bist und du gehörst zu den wertvollsten Marken der Welt und dann und du hast ein entsprechendes Du bist die Nummer eins im Premium Luxussegment und dann extrem profitabel und dann versuchst, den Menschen zu erklären.

00:39:02:00 - 00:39:29:03

Sprecher 2

Aber es muss sich was verändern. Ja, das Schlimme ist, wenn du nicht mehr erfolgreich, nicht mehr profitabel, nicht mehr die Nummer eins bist, dann ist das schon oft zu spät. Ja, ja, diese Veränderungsprozesse anzugehen. Wir reden ja nicht darum, dass morgen ist alles neu und dann wird alles wieder gut. Aber ich habe wirklich viele Wochen, zum Teil Monate drüber nachgedacht.

00:39:29:03 - 00:40:00:12

Sprecher 2

Wie erkläre ich das? Wie kann ich darauf antworten auf diese? Das haben wir immer schon so gemacht. Und irgendwann habe ich mal gesagt Am okay, ich würde euch mal gerne mit in die zum Mittagessen mit jemandem vom Band und mit einer Entwicklung von Entwicklerinnen aus Forschung und Entwicklung nehmen. Und den erklärt ihr mal, das habt ihr immer schon so gemacht und dann werden die euch erklären, warum sie nicht mehr den Motoren wagen von 18 86 bauen, weil das hätten wir ja immer schon so gemacht, Richtig.

00:40:00:16 - 00:40:35:19

Sprecher 2

Und das ist, das ist genau die Geschichte. Wir dürfen nie die die Kernkompetenz, die Kern Produkte, unsere Erfahrungen, unsere Reputation bezüglich Kern Produkte und wie Forschung und Entwicklung in diesem Bereich abläuft vernachlässigen und vergessen. Genauso wenig müssen wir aber verstehen, je weiter wir uns genau von diesen Prozessen entfernen, dass wir immer schneller in sehr, sehr verwalterin Prozessen uns gefangen sehen.

00:40:35:21 - 00:41:03:15

Sprecher 2

Das allerwichtigste ist also Du kannst jetzt jemanden, den ich nennen Motoren baue. Auf der Schwäbischen Alb ist das schwer zu erklären. Junge, guck mal rüber nach Mountain View bei Google oder nach Seattle bei Microsoft. Was die da machen? Wie gesagt, ja, aber was willst du von mir? Ja, ich bin hier die Nummer eins, oder ich mach Unterlegscheiben für irgendwelche Boing Triebwerke und bin damit Weltmarktführer.

00:41:03:17 - 00:41:40:17

Sprecher 2

Es hilft immer zu erkennen, sie in Verbindung mit Entwicklungen aus ihrer eigenen industriellen, allerbesten, auch noch eigenen Marke zu bringen. Das verstehen Sie, begreift. Wir haben all diese Innovationsprozesse in den Firmen drin, weil ansonsten würde es die schon lange nicht mehr geben. Ansonsten hätten sie nicht über diese vielen Jahrzehnte überlebt. Und ich glaube das gerade, dass wir in Deutschland hier eine entsprechende Tradition haben, dass uns das hilft, genau diese, diese Veränderung zu schaffen.

00:41:40:21 - 00:42:13:05

Sprecher 2

Das ist erst mal die komplett optimistische Perspektive darauf. Und jetzt kommt die Ja, aber Geschichte, die muss natürlich immer bei einer deutschen Diskussion dabei sein, wenn es um irgendwelche neuen Dinge geht. Ich habe das mal versucht so zu erklären, dass als wir sechs oder sieben Jahre alt waren und es klingelte zur großen Pause und während dieser 30 oder fünf Minuten, ich weiß gar nicht mehr, wie lange Pause ging.

00:42:13:05 - 00:42:40:15

Sprecher 2

Zumindest die erste. Ich weiß, die zweite war ein bisschen kürzer, aber wenn deine Klassenkameradin, dein Schulfreund, was Neues mit in die Schule gebracht hat oder durfte am Abend zuvor ein bisschen länger aufbleiben, um bestimmten Film zu schauen, den du selber nicht mehr schauen durftest, dann war diese Person in diesen 30, 45 Minuten die interessanteste Person auf dem gesamten Schulhof.

00:42:40:17 - 00:43:13:06

Sprecher 2

Das heißt, wir als Kinder haben kontinuierlich nach dem Neuen gestrebt. Alles war interessant. Wir entdecken, wir sind fasziniert von neuen Dingern. Ja, wir haben rumgespielt mit irgendwelchen In Game Boys oder what ever. Ja, und es hat ein bisschen rum getüftelt, da bewegten sich ein paar Figuren auf dem Display und das war eine komplette Welt, die sich vor unseren Augen geöffnet hat, die übrigens dann auch uns und uns hat nachdenken lassen, das weiterspinnen lassen.

00:43:13:06 - 00:43:38:15

Sprecher 2

Denkt mal, als ihr als Kinder Hörspiele, Hörspiele gehört habt. Ob es jetzt weiß ich TKKG oder drei Fragezeichen oder was auch immer war die alleine dadurch, dass jemand was erzählt hat, die Sound Untermalung und was in unseren Köpfen entstanden ist, wie wir uns ganz individuell diese Dinge vorgestellt oder was? Wir reden andauernd übers Meta fürs Meta. Was habe ich jedes Wochenende im Sandkasten gehabt als Kind mit Matchbox Autos.

00:43:38:17 - 00:44:08:13

Sprecher 2

Da habe ich meterweise gebaut. Das kann sich heute niemand mehr vorstellen. Das war unsere natürlich im Analogen, aber da passierte so wahnsinnig viel. Und dann auf einmal, je älter wir werden, werden neue Dinge, Veränderungen sehr, sehr oft als persönliche Attacken und Angriff auf den Status Quo gesehen. Und das ist so schade. Und ich frage mich dann was ist denn hier passiert?

00:44:08:18 - 00:44:32:19

Sprecher 2

Was ist denn zwischen dieses Szenario der großen Pause und dem Sandkasten? Und jetzt seid ihr in einem Unternehmen weiterhin Abteilungsleiter bzw habt euer eigenes Unternehmen. Ihr habt vielleicht auch mal mit 16 oder 17 oder 20 angefangen, weil ihr so fasziniert war und weil ihr alles lernen wolltet und das aufgesogen. Was ist jetzt passiert? Warum jetzt nicht mehr? Warum machen wir da nicht weiter?

00:44:32:21 - 00:45:07:09

Sprecher 2

Es ist ganz, ganz wichtig, dass wenn wir verstehen wollen, wie Innovationen funktionieren, dass wir immer und immer mal wieder schauen, was unsere Kids machen. Guckt euch an, was eure Kinder spielen, Guckt euch an, in welchen Communities eure Kinder unterwegs sind. Guckt euch an, wie sie kommunizieren, wie sie zusammenarbeiten. Auch im Digitalen genauso natürlich entsprechend im Analog guckt euch an, wie sie sich unterhalten, welche Worte und welcher Slang sie benutzen.

00:45:07:09 - 00:45:31:01

Sprecher 2

Ja, dass manchmal. Zum Teil ist das unfassbar verstörend, weil man dann nicht mehr mitkommt und sich denkt Meine Güte, was sind das denn jetzt für Akronyme? Kannst du das mal bitte auflösen? Für mich aber ist es so wichtig, dass ihr das begreift. Das ist letztendlich die nächste Generation, die vielleicht ganz Familienbetrieb übernehmen soll. Das ist die nächste Generation, die mit der nächsten Idee für das Next big Thing und für die neue Innovation ankommt.

00:45:31:03 - 00:46:07:18

Sprecher 2

Und da müsste in einer gewissen Art und Weise natürlich entsprechend mithalten. Ich habe mich jetzt mal ein bisschen wie so ein lustiger Motivations Quatsch bei dieser ganzen Geschichte, aber das ist wirklich so ein so ein Fundament was, was auch für mich eine Herausforderung ist, dass ich manchmal überlege, wenn ich 20 Minuten Ticktack schaue, dann sind davon zehn Minuten, wo ich sage Das war super lustig, ja und irre kreativ.

00:46:07:20 - 00:46:27:11

Sprecher 2

Aber das sind auch durchaus zehn Minuten dabei. Was ist das für eine bunte Welt? Und das meine ich jetzt alles andere als positiv. Und da, wo ich ein bisschen verstört werde. Ab und zu muss man auch verstört werden, um sich so ein bisschen, so ein bisschen eingenordet zu werden.

00:46:27:12 - 00:46:47:06

Sprecher 1

Genau das finde ich jetzt spannend, weil du hast jetzt ein neues Kapitel aufgeschlagen. Das eine ist wir haben, wir haben uns versucht, so ein bisschen aus als distanzierter Versteher sich diesen Dingen anzunähern. Ich habe dich ein bisschen abgeklopft. Na, gibt es vielleicht spezielle Branchen oder wie fangen wir denn so an? Wenn du entscheiden würdest? Und jetzt sind wir ja bei der Mensch Ebene.

00:46:47:08 - 00:47:17:00

Sprecher 1

Da gab es ja, glaube ich, von Schiller oder Goethe. Jetzt oute ich mich als nicht wissen oder nur so Halbwissen, dass das höchste Gut des Menschen ja eigentlich ist in der Lage sein zu spielen. Also sind sinngemäß, sage ich mal oder eines der Talente Es gibt PR, es gibt ja sogar Forschungsbereiche, die sich damit beschäftigen. Der wunderschöne Begriff des Homo ludens, der spielende Mensch.

00:47:17:00 - 00:47:45:10

Sprecher 1

Und so weiter und so fort. Und das der Vergleich mit den Kindern, den habe ich sehr, sehr präsent vor mir. Erstens, weil ich selber zwei kleine Raketen habe, die mich dabei ständig wach halten, was das betrifft und das andere auch diese, diese unumstößliche Zuversicht, dass ich selbstverständlich alles machen und ändern kann, wenn es mir denn gerade so in den Sinn kommt.

00:47:45:12 - 00:48:21:13

Sprecher 1

Und da würde ich gerne kurz verharren, weil die Menschen, die das Kindesalter nun mal durch haben, ich sag mal so 40 aufwärts, das sind ja alles Menschen, die heutzutage Sachen gesehen und erlebt haben, Ängste, Sorgen, Zweifel, die man ernst nehmen muss. Und selbst wenn man auf der Insel der Seligen lebt und eigentlich alles gut läuft, dann wurde uns also ich nehme mal an, wir beide gehören so in etwa dazu, das uns sehr gehörig ausgetrieben wurde, dass das ganz und gar nicht geht und alles schwierig ist.

00:48:21:13 - 00:48:58:04

Sprecher 1

Und so weiter und so fort. Aber du hast, du hast du damit dann tatsächlich das so weit nach oben gesetzt? Diese Fähigkeit, die diesen Glauben, dieses verspielte wieder lebendig werden zu lassen, dass wir da überhaupt die Grundlage dafür haben, um uns wirklich in dem Tempo und in der Progressivität weiterzuentwickeln, die es bräuchte. Also der, der Homo ludens sozusagen als Kernkompetenz für Zukunftsfähigkeit.

00:48:58:06 - 00:49:26:00

Sprecher 2

Ich glaube, jegliche Form von Gamification ist etwas, was insbesondere Langweiligeres, stupide Prozesse durchaus ein wenig interessanter machen kann. Erst mal das allererste Ja, also wenn irgendwo in der Ecke auf dem Bildschirm da eine Zahl nach oben geht, dann noch ein paar digitale Sternchen rauskommen mit einem Peng Peng, Peng Ping dabei, dann macht das schon was bei uns in den Hirnen und.

00:49:26:02 - 00:49:52:15

Sprecher 2

Dann wird das Belohnungszentrum zwischen den Ohren entsprechend getriggert und wir glauben okay, jetzt sind da ein paar Pixel von A nach B geschubst worden und dann ist das auch eine Art von Aufwertung. Oder wir haben gewonnen oder wie auch immer, es ist interessant und ja, das kann man sich natürlich zunutze machen. Aber ich glaube, wir müssen eines wirklich verstehen In was für einer Position wir uns jetzt befinden.

00:49:52:17 - 00:50:31:11

Sprecher 2

Und das ist jetzt eher so ein bisschen wie da, ohne den Zeigefinger rausholen zu wollen. Aber Tatsache ist Wir beide in unserer Altersgruppe ich bin in den Siebzigern wurde ich geboren am wir dürften wohl mit die letzte Generation sein, die die Möglichkeit hatte, ein in einer Wohlstandsgesellschaft groß zu werden, die von diversen Faktoren, die existenziell sind, nicht beeinflusst wurde.

00:50:31:13 - 00:51:12:12

Sprecher 2

Und das hat zum einen mit der Klimakrise zu tun. Wir haben uns mittendrin, befinden vor der auch in den 70er Jahren schon gewarnt wurde. Und das hat tatsächlich ebenso mit einem Zeitalter, was wir erleben durften, was vor allen Dingen von Frieden, von Abrüstung, von Freundschaften, vom Abbau von autoritären Staaten und Systemen bestimmt war. All das haben wir jetzt nicht mehr.

00:51:12:14 - 00:51:55:04

Sprecher 2

Im Gegenteil, Wir sehen, dass Populismus autoritäre Führungspersönlichkeiten wieder lauter werden. Wir erleben, dass die Klimakrise nicht irgendwo in Bangladesch stattfindet, sondern dass der Berg nicht mehr nur ruft, sondern oft auch mitten ins Tal hineinkommt. Wir erleben Perioden, die wir vor Jahrzehnten so nicht kannten. Es gab immer mal Extremwetterereignisse. Auch da erinnere ich mich, glaube ich glaube, 87778 gab es mal an ganz, ganz schreckliche Winter in Schleswig Holstein.

00:51:55:06 - 00:52:21:13

Sprecher 2

Und das werde ich nie vergessen, weil meine Großeltern Fotos davon gemacht haben, dass da war der Schnee einfach fast so hoch wie das Haus. Ich habe jetzt durch die Schneeverwehungen mal komplett eingeschneit an, aber das sind wie gesagt Jahrhundert Ereignisse. Jetzt leben wir in einer Welt, in der diese vermeintlichen Jahrhundertereignis jeden Tag potenziell an die Tür klopfen können.

00:52:21:15 - 00:52:51:10

Sprecher 2

Ja, und jeden Sommer. Wir haben Dürreperioden, die völlig irre sind. Ich lebe hier auf einer tropischen Insel. Aber ich gebe euch mal ein Beispiel In den letzten 24 Stunden sind hier 700 Millimeter Regen runtergekommen. Der Jahresdurchschnitt in Deutschland ist 770 Millimeter. Dann wisst ihr ganz einfach, mit was für Natur Extremen man leben muss. Ich habe erlebt, dass wir in diesem Sommer eine Dürreperiode hat.

00:52:51:10 - 00:53:18:16

Sprecher 2

Im letzten Sommer hatten wir eine Dürreperiode, die war länger und es war die größte Dürreperiode seit über 60 Jahren. Ein Riesenproblem. Ihr wisst, dass fast 2/3 der Halbleiter hier aus Taiwan kommen, aus diesem kleinen Land, was wahrscheinlich Flächen technisch sogar kleiner als Schleswig Holstein Holstein sein dürfte. Weil ich habe ja für die Halbleiter produziert. Hast du wahnsinnig Wasser, Wahnsinnig viel Energie.

00:53:18:16 - 00:53:41:00

Sprecher 2

Es ist keine nachhaltige Industrie im Moment und arbeitet daran. Also ich habe seit einem Taifun, der immer hier drüber ging, kein Fliegen Moskito Gitter mehr vor dem Fenster. Vor zehn Jahren hätte ich abends im Dunkeln mein Schlafzimmerfenster aufgemacht. Innerhalb von zwei Minuten werden zehn Kilogramm Insekten eingeflogen. Heute nicht mehr. Und das sind alles Veränderungen, die ich hier miterlebe.

00:53:41:05 - 00:54:09:03

Sprecher 2

Und diese Veränderung erlebte ich jetzt auch in Deutschland. Bus. Auf einmal hast du vor der Haustür einen Krieg mit einer Atommacht. Ja, und die scheppert uns wieder Lieferketten auseinander. Ja, die Dichte, die die Haut, die Getreide kammer Europas, eigentlich die Getreide, kann man der Welt gerade auseinander. Es wird über viele, viele Jahre unfassbare Auswirkungen haben. Wie bauen wir dieses Land wieder auf?

00:54:09:05 - 00:54:36:00

Sprecher 2

Wie wird die nächste Regierung aussehen? Wie werden wir und wie wird sich das entwickeln mit Russland und China? Ich habe diese Bedrohung 460 Kilometer vor der Haustür kontinuierlich, und das kannten wir nicht. Wir sind in einer Zeit groß geworden, in der es das alles nicht gab. Im Gegenteil, in 89 fällt die Mauer, 90, der ganze Ostblock zieht nach und auf einmal können wir überall reisen.

00:54:36:00 - 00:54:59:08

Sprecher 2

Der Schengenraum wird wird manifestiert. Wir haben die Möglichkeit, in ganz Europa zu leben. Es gibt keine Grenzen. Ja, was sind das nicht für wunderbare Entwicklung, insbesondere für junge Menschen, die auf einmal ganz andere Perspektiven und Horizonterweiterung erleben dürfen und und und. Jetzt habe ich so das Gefühl, dass sich alles so ein bisschen in eine andere Richtung wieder entwickelt.

00:54:59:10 - 00:55:28:20

Sprecher 2

Umso wichtiger ist es. Ich weiß, das hört sich alles jetzt ein bisschen pessimistisch an, aber umso wichtiger ist es, genau diese Entwicklung zu sehen, daraus zu lernen und zu begreifen, wie wichtig Regionalität auch ist, wie wichtig es ist, sich vor Ort aufeinander verlassen zu können, vor Ort sich gegenseitig zu unterstützen und füreinander einzustehen. Denn wenn ich das international nicht auf die Kette oder wenn ich das nicht regional auf die Kette bekomme, wie soll ich es dann international überhaupt hinbekommen?

00:55:28:22 - 00:56:11:01

Sprecher 2

Ich glaube, dass diese Krisen bei all dem Schrecken, die sie produziert haben, auch viel, ich würde sogar fast sagen Größenwahn wieder eingefangen haben. Ja, Größenwahn in Bezug darauf, wie wir mein als hochentwickelter industrieller Standort geopolitisch uns zu positionieren für unsere Industrien, die unseren Wohlstand entsprechend nährten und vor allen Dingen dazu geführt haben, dass alleine der durchschnittliche Deutsche bezüglich seines Ressourcenverbrauchs zweieinhalb Erden braucht.

00:56:11:03 - 00:56:37:04

Sprecher 2

Das kann nicht funktionieren. Können nicht alle leben wie wir in Deutschland? Es gibt diesen sogenannten Earth Overshoot Day, der ab wann, ab welchem Zeitpunkt die Ressourcen für dieses Jahr aufgebraucht sind, es in Deutschland im Mai. Es ist ein Wahnsinn, Ja, aber es gibt. Es gibt tolle Entwicklung. Wir sehen, wie am wie der Zubau von regenerativen Energiequellen vonstatten geht.

00:56:37:06 - 00:56:58:01

Sprecher 2

Wir erleben, wie sich Mobilitäts technisch etwas ändert. Hätten wir vor zwei Jahren diesen Kurs gemacht und ich hätte dir gesagt Weißt du was? Die werden mal so ein Versuch machen mit, sagen wir Neurotiker. Daraus wird das 49 € Ticket geben. Das hat sie. Und du kannst durch ganz Deutschland fahren, sofern du willst. 5,60 € am Tag. Das wird das werden.

00:56:58:03 - 00:57:31:23

Sprecher 2

Schöner Wunsch. Das ist ein schöner Wunsch, aber nicht ganz so realistisch. Das haben wir hinbekommen. Ab und zu auch mal pragmatisch sein, was ausprobieren. Ich glaube, wir können das und das brauchen wir auch. Wir brauchen diesen Spirit, den es in Deutschland gibt. Wir brauchen dieses Unternehmertum. Wir brauchen aber auch diejenigen, die sagen Weißt du was? Ich ziehe jetzt hier nicht nach Berlin und meine dann irgendwie great hat zu werden oder was auch immer einem Startup zu arbeiten.

00:57:32:00 - 00:58:04:16

Sprecher 2

Nein, ich glaube das hier vor Ort im Betrieb meiner Eltern es die Möglichkeit gibt, diesen Betrieb fit zu machen für die nächsten Jahrzehnte. Da ist so viel Potenzial drin. Ich habe ganz andere Möglichkeiten als meine Eltern vor 40 Jahren in Bezug auf die Digitalisierung. Aber ich sehe auch Potenzial, völlig neue Märkte aufgrund meiner Erfahrung und wie ich aufgewachsen bin, mit einer ganz anderen Perspektive darauf, wie junge Gründerinnen, Gründer auf die Zukunft schauen.

00:58:04:18 - 00:58:31:21

Sprecher 2

Das ist, glaube ich, wichtig. Also ja, unfassbare Krisen, in dem wir uns befinden. Wir kommen aus einer Welt, die die, die geht, die Wohlstands genährt ist. Und bitte das nicht falsch verstehen, Ich weiß, Pauschalisierungen werden niemals allen Menschen gerecht. Ich möchte niemanden damit unterstellen, dass er Wohlstand satt auf der Couch das würde ich niemals tun wollen. Die Menschen haben dafür gearbeitet und die haben die am heftigsten.

00:58:31:23 - 00:58:57:18

Sprecher 2

Und wer in der Landwirtschaft gearbeitet hat und oder wer wir, wir, wir, wir im Bäckerhandwerk arbeitet, na ja, das sind. Die wissen ganz genau, was sie jeden Tag tun. Das meine ich so nicht. Aber ich glaube auch, dass es, dass man nicht noch mal so einen einfachen Staat hinbekommt, kann ein, dass wir nicht noch mal solche Sicherheiten hinbekommen.

00:58:57:20 - 00:59:19:00

Sprecher 2

Und da spreche ich diese Klimakrise, da spreche ich noch mal, kriege an, aber das haben wir jetzt nicht sofort und deswegen ist es wichtig, daraus zu lernen und trotzdem zu sagen So, ich stehe morgen früh wieder auf und spuck in die Hände und klatscht in selbige und sage Was habe ich Bock darauf? Genau das, was es hier schon seit Jahrzehnten gibt.

00:59:19:00 - 00:59:28:19

Sprecher 2

Und dieses Dorf, in dem ich seit Jahrzehnten lebe und das mich auch großgezogen hat, diese Dorfgemeinschaft mitzugestalten und fit zu machen für die Zukunft.

00:59:28:21 - 01:00:01:17

Sprecher 1

Sascha, ich danke dir sehr, dass das ist eine Rutsche ins Outro. Ich nehme mir jetzt zum Schluss dann mal zwei Dinge mit, die ich ganz, ganz spannend finde. Deswegen mache ich auch das so gerne, was ich mache. Du hast mich nämlich jetzt mal darauf hingewiesen, dass wir tatsächlich die Generation sind, der man es am ehesten zutrauen können müsste, progressiv, positiv und jeden Tag von neuem sich vorzustellen und auch zu handeln, was es denn braucht und wie das geht.

01:00:01:17 - 01:00:28:20

Sprecher 1

Weil wir Voraussetzungen haben, die noch keine Generation vor uns hatte und auch die nächste vielleicht nicht mehr hat. Ausgehend von der Situation, die wir jetzt vor uns sehen. Und das andere ist auch da gibt es so einen schönen Spruch, der sagt ein Dach repariert man dann, wenn die Sonne scheint und nicht, wenn es regnet. Da sind wir ja jetzt in der Situation, wo wir sagen Ja, es ist nicht mehr alles so lustig, aber im Verhältnis zu sehen wir die Sonne sehr wohl noch, vielleicht nicht auf einen begrenzten Zeitraum.

01:00:28:20 - 01:00:49:11

Sprecher 1

Umso wichtiger ist, sich das vielleicht auch so vor Augen zu führen. Und deswegen danke ich dir sehr, dass du dir Zeit genommen hast, mit mir über diese vielen Themen drüber gehüpft bist, eingetaucht bist mit einem sehr, sehr positiven Grundtenor, wie ich ihn verstehe und für Schleswig Holstein ich sage danke, sagt nach Taiwan.

01:00:49:12 - 01:00:51:05

Sprecher 2

Vielen, vielen Dank, Florian.

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